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· 5 min Lesezeit

Thema: E-Commerce

Auswirkungen der Corona-Epidemie im E-Commerce

In einer Umfrage des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel (bevh), gaben im März bereits 89 Prozent der 135 befragten Mitgliedsunternehmen in Deutschland an, dass sich die Corona-Krise schon heute auf ihr Geschäft auswirkt. 63,6 Prozent, der Befragten, rechnen 2020 sogar mit Umsatzrückgängen wegen einer geringeren Nachfrage.

Auswirkungen der Corona-Epidemie auf Unternehmen
Quelle: bevh Studie 2020, Umfrage zu den Auswirkungen der Corona-Epidemie im E-Commerce

Lieferketten kommen ins Stocken 

Bei 59,8 Prozent der Teilnehmer kommt es zu aktuell wirksamen Lieferverzögerungen und bei 28,4 Prozent der Händler sogar zu Lieferausfällen. Entsprechend sind die Transportkapazitäten der Betriebe beeinträchtigt, sodass der Warennachschub behindert wird und es zu höheren Transportkosten kommt. 

Konkrete Auswirkungen der Epidemie
Quelle: bevh Studie 2020, Umfrage zu den Auswirkungen der Corona-Epidemie im E-Commerce

Unternehmen fürchten vor möglichen Betriebsschließungen und strukturieren um

Mehr als 60 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer teilweise oder gar ganzen Schließung von einzelnen Bereichen des Unternehmens im Jahresverlauf. Allerdings sind viele Unternehmen bereits dabei Abteilungen zu separieren, um so insbesondere die Logistik aufrechtzuerhalten. Dahin gehend sehen fast 65 Prozent der Unternehmen Kurzarbeitergeld und Lohnfortzahlungen bei Betriebsschließung als eine sinnvolle Unterstützung der Politik. 

Hilfe für Online-Händler in der Krisensituation 

Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel unterstützt Shopbetreiber mit Best Practices und Empfehlungen. In einem Pandemieplan den das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe erstellt hat, werden konkrete Themen angeschnitten, wie etwa die Aufrechterhaltung des Minimalbetriebs. Für nähere Informationen können Unternehmen sich direkt an die bevh wenden (Kontaktmailadresse: info(at)bevh.org). 

Ferner hat die Bayerische Staatsregierung auch ein Soforthilfeprogramm eingeführt, welche Betriebe unterstützen soll, die von der Corona-Epidemie besonders betroffen sind. Nähere Informationen sind auf der Seite der bayerischen Staatsregierung zu finden: https://www.stmwi.bayern.de/coronavirus/.

Nur jeder Zehnte verbindet mit der Corona-Epidemie Angst und Panik 

In einer anderen Studie des Händlerbundes unter 412 Teilnehmern geben rund 70 Prozent der Unternehmer an direkt von der Corona-Krise betroffen zu sein. 47 Prozent der Befragten sind durch die Krise zwar verunsichert, aber nur 9 Prozent gaben an, dass der Virus sie in Angst versetzt. Somit scheint der Onlinehandel aktuell mit der Epidemie dennoch mutig und unbeirrt umzugehen. 

Händlerstimmen 

„Umsatzeinbruch um mindestens 50 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.“ 

„Kaum merkliche Veränderung des Umsatzes. Lieferung aus China waren zwei Wochen verzögert.“

„Ein chinesischer Hauptlieferant in einer nicht betroffenen Region kann liefern, doch es ist fraglich, wann die Container bei uns eintreffen. Das letzte Schiff lag für eine Woche vor Rotterdam.“

„Mein Onlinehandel brummt – ich nehme mal an, die Leute kaufen lieber online, als selbst aus dem Haus zu gehen.“

„Die Preise für andere Produkte sind enorm gestiegen. Wir waren leider dazu gezwungen, unsere Preise anzupassen.“

„Kunden fragen uns, ob von unseren IT-Produkten ein Infektionsrisiko ausgeht. Das Vertrauen in „Made in China“ ist derzeit massiv gestört. 

„Da wir zu 95 % auf Lieferungen aus China angewiesen sind, gibt es erhebliche Verzögerungen bei Nachbestellungen fast aller Produkte.“

„Mittelfristig werden alle kämpfen müssen, langfristig ist noch keine Prognose machbar. Jetzt muss erstmal ‚auf Sicht‘ gefahren werden. 

Fazit:

Fakt ist, dass das Corona-Virus den E-Commerce massiv betrifft. Umsatzeinbußen, Lieferverzögerungen, rückgehende Nachfrage der Kunden, Betriebsschließungen und erhöhter Krankenstand sind aktuell an der Tagesordnung. Viele Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, um die Folgen der Krise abzuwehren.

Langfristig könnte sich die Corona-Epidemie sogar als „Segen für die digitale Transformation“ erweisen. Auch wenn aktuell Online-Händler mit der nicht unzureichenden digitalen Transformation überfordert sind, können Shop Betreiber langfristig durch Online-Angebote die Umsatzeinbußen eindämmen. Das Nutzungs- und Kaufverhalten der Kunden könnte nachhaltig geändert werden, da viele ein Interesse daran haben, Produkte und Dienstleistungen im Internet zu erwerben. In Zeiten, in denen ein persönlicher Kontakt vermieden wird, oder der Verkauf über stationäre Läden nicht möglich ist, müssen Händler erkennen, dass sie sich auf solche Verhältnisse vorzubereiten haben. Denn wenn sich Kunden längerfristig daran gewöhnen, Online-Offerten zu nutzen und den E-Commerce als Alternative zum stationären Handel erkennen, sollte sich diese Gewohnheit nachhaltig positiv auf den Online Handel auswirken.

Außerdem wünschen wir allen Lesern und Leserinnen eine gute Gesundheit und dass Sie diese dynamische Zeit gut bewältigen.  

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Geschrieben vonEylem